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18.Apr 2024


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30. LI / DAS HAFTENE, DAS FEUER

Das Haftende. Fördernd ist Beharrlichkeit.

Sie bringt Gelingen. Pflege der Kuh bringt Heil.

Das Dunkle haftet am Lichten und vollendet so dessen. Helligkeit. Indem das Helle Licht ausstrahlt, bedarf es des Beharrlichen im Innern, damit es sich nicht restlos verbrennt, sondern dauernd leuchten kann. Alles Leuchtende in der Welt ist abhängig von etwas, an dem es haftet, damit es dauernd leuchten kann.

So haften Sonne und Mond am Himmel; Getreide, Gras und Bäume haften an der Erde. So haftet die doppelte Klarheit des berufenen Mannes am Rechten und vermag dadurch die Welt zu gestalten. Indem der Mensch, der bedingt und nicht unabhängig dasteht in der Welt, diese Bedingtheit anerkennt, sich abhängig macht von den harmonischen und guten Kräften des Weltzusammenhangs, hat er Gelingen. Die Kuh ist das Symbol der äußersten Fügsamkeit. Indem der Mensch diese Fügsamkeit und freiwillige Abhängigkeit in sich pflegt, erlangt er Klarheit ohne Schärfe und findet seinen Platz in der Welt.

Bemerkung: Es ist ein merkwürdiges Zusammentreffen, das der Beachtung wert ist, daß hier ebenso wie in der parsischen Religion das Feuer und die Pflege der Kuh miteinander verbunden sind.



Wenn der Bogen gespannt ist", sagt Eugen Herrigel im Buch Zen in der Kunst des Bogenschießens zu seinem Zen-Meister, "kommt ein Augenblick, in dem ich fühle, daß mir, wenn ich nicht sofort schieße, die Puste ausgeht." "Solange du versuchst, den Augenblick des Abschusses herbeizuzwingen, wirst du die Kunst des Bogenschießens nie erlernen", sagt der Meister. "Manchmal behindert der allzu große aktive Wille des Schützen die Genauigkeit des Schusses." Ein Krieger des Lichts denkt manchmal: "Was ich nicht tue, wird nie getan." Das stimmt so nicht: Er soll handeln, aber er soll auch dem Universum erlauben, im günstigsten Augenblick zu handeln.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 44



Mathematician of the day


Aryabhata


Ein Krieger des Lichts kennt den alten Spruch:"Wenn Bereuen töten könnte..." Und er weiß, daß Bereuen tötet. Es zersetzt langsam die Seele dessen, der etwas Falsches getan hat, und führt zur Selbstzerstörung. Der Krieger will nicht so sterben. Wenn er niederträchtig oder böswillig gehandelt hat - denn er ist ein Mensch voller Fehler -, schämt er sich nicht, um Verzeihung zu bitten. Er benutzt seine Kraft, um den angerichteten Schaden zu beheben, falls es noch geht. Wenn der Mensch, dem er übel mitgespielt hat, schon tot ist, tut er einem Fremden Gutes und schenkt diese Aufgabe der Seele dessen, den er verletzt hat. Ein Krieger des Lichts kennt kein Bereuen, weil Bereuen tötet. Er erniedrigt sich und macht den Schaden wieder gut, den er verursacht hat.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 130