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20.Apr 2024


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59. HUAN / DIE AUFLÖSUNG

oben Sun, das Sanfte, der Wind

unten Kan, das Abgründige, das Wasser

Der Wind, der oben über das Wasser fährt, zerstreut es und löst es auf in Schaum und Dunst. Darin liegt auch der Gedanke, daß die Lebensenergie, wenn sie sich im Menschen staut (was durch die Eigenschaft des unteren Zeichens als Gefahr angedeutet ist) durch die Sanftheit wieder zerstreut und aufgelöst wird.

Die Auflösung. Gelingen.

Der König naht seinem Tempel.

Fördernd ist es, das große Wasser zu durchqueren.

Fördernd ist Beharrlichkeit.

Das Zeichen hat in seinem Text Ähnlichkeit mit dem Zeichen Tsui, Die Sammlung (Nr. 45). Dort handelt es sich um Sammlung des Getrennten, wie das Wasser sich in Seen auf der Erde sammelt. Hier handelt es sich um Zerstreuung und Auflösung des trennenden Egoismus. Das Zeichen die Auflösung zeigt sozusagen den Weg, der zur Sammlung führt. Daher erklärt sich die Ähnlichkeit des Textes.

Zur Überwindung des trennenden Egoismus der Menschen bedarf es der religiösen Kräfte. Die gemeinsame Feier der großen Opferfeste und Gottesdienste, die zugleich den Zusammenhang und die soziale Gliederung von Familie und Staat zum Ausdruck brachten, war das Mittel, das die großen Herrscher anwandten, um die Herzen in gemeinsamer Wallung des Gefühls durch heilige Musik und Pracht der Zeremonien zum Bewußtsein des gemeinsamen Ursprungs aller Wesen zu bringen, wodurch die Trennung überwunden, die Erstarrung aufgelöst wurde. Ein weiteres Mittel ist das Zusammenwirken an gemeinsamen großen Unternehmungen, die dem Willen ein großes Ziel vorhalten und in der Richtung auf dieses Ziel alles Trennende auflösen, wie in einem Schiff, das einen großen Strom durchquert, alle Insassen sich in der gemeinsamen Arbeit einigen müssen.

Zu solcher Auflösung der Härte des Egoismus ist aber nur jemand fähig, der selbst von allen egoistischen Nebengedanken frei in Gerechtigkeit und Beständigkeit verharrt.



Manchmal wird der Krieger des Lichts vom Bösen verfolgt. Dann lädt er es einfach in sein Zelt ein. Er fragt das Böse:"Willst du mich verletzten oder mich benutzen, damit ich die anderen verletze ?" Das Böse stellt sich taub und gibt vor, die dunklen Seiten der Seele des Kriegers zu kennen. Rührt an alte Wunden und fordert Rache. Erinnert ihn daran, daß es ein paar subtile Fallen und Gifte kennt, die ihm dabei helfen würden, seine Feinde zu zerstören. Der Krieger des Lichts hört zu. Wenn das Böse zerstreut ist, legt er es darauf an, daß es seine Rede wieder aufnimmt, und bittet um Einzelheiten. Wenn er alles gehört hat, erhebt er sich und geht. Das Böse hat so viel geredet, ist so erschöpft und leer, daß es ihm nicht mehr folgen kann.



'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 79



Mathematician of the day


Leonardo da Pisa


Der Krieger des Lichts kämpft manchmal mit denen, die er liebt. Der Mensch, der seine Freunde behält, wird niemals von den Stürmen des Lebens beherrscht. Er hat die Kraft, die Schwierigkeiten zu überwinden und voranzuschreiten. Häufig jedoch fühlt er sich von denen herausgefordert, denen er beibringt, das Schwert zu führen. Seine Schüler fordern ihn zum Kampf heraus. Und der Krieger zeigt, wozu er fähig ist: Mit wenigen Paraden entwaffnet er seine Schüler, und die Harmonie kehrt an ihren Versammlungsort zurück. "Warum tust du das, wo du ihnen doch haushoch überlegen bist ?" fragt ihn ein Reisender. "Weil sie, wenn sie mich herausfordern, in Wahrheit mit mir in Kontakt kommen wollen und ich so den Dialog aufrechterhalte", entgegnet der Krieger.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 23