Bea | Blue |
03:23:09 29.Mar 2024 |
|
|
I-Ging | Krieger | Mathematiker | Krieger | Jonglage | Schach |
48. DSING / DER BRUNNEN Der Brunnen. Man mag die Stadt wechseln, aber kann nicht den Brunnen wechseln. Er nimmt nicht ab und nimmt nicht zu. Sie kommen und gehen und schöpfen aus dem Brunnen. Wenn man beinahe das Brunnenwasser erreicht hat, aber noch nicht mit dem Seil drunten ist oder seinen Krug zerbricht so bringt das Unheil. Die Hauptstädte wurden im alten China zuweilen verlegt, teils aus Gründen der Gunst der Lage, teils bei dem Wechsel der Dynastien. Der Baustil wechselte im Lauf der Jahrhunderte, aber die Form des Brunnens ist von uralter Zeit bis auf den heutigen Tag dieselbe geblieben. So ist der Brunnen ein Bild der gesellschaftlichen Organisation der Menschheit in ihren primitivsten Lebensnotswendigkeiten, die von allen politischen Gestaltungen unabhängig ist. Die politischen Gestaltungen, die Nationen wechseln, aber das Leben der Menschen mit seinen Erfordernissen bleibt ewig dasselbe. Das läßt sich nicht ändern. Dieses Leben ist auch unerschöpflich. Es wird nicht weniger noch mehr und ist für alle da. Geschlechter kommen und gehen, und sie alle genießen das Leben in seiner unerschöpflichen Fülle. Für eine gute staatliche oder gesellschaftliche Organisation der Menschen ist aber ein Doppeltes nötig. Man muß bis auf die Grundlagen des Lebens hinuntergehen. Alle Oberflächlichkeit in der Lebensordnung, die die tiefsten Lebensbedürfnisse unbefriedigt läßt, ist ebenso unvollkommen, als hätte man gar keinen Versuch zur Ordnung gemacht. Ebenso ist eine Fahrlässigkeit, durch die der Krug zerbricht, vom Übel. Wenn z. B. der militärische Schutz eines Staates so übertrieben wird, daß er Kriege hervorruft, durch die die Macht des Staates vernichtet wird, so ist das ein Zerbrechen des Krugs. Auch für den einzelnen Menschen kommt das Zeichen in Betracht. So verschieden die Anlagen und Bildungen der Menschen sind, die menschliche Natur in ihren Grundlagen ist bei jedem dieselbe. Und jeder Mensch kann bei seiner Bildung aus dem unerschöpflichen Born der göttlichen Natur des Menschenwesens schöpfen. Aber auch hier drohen zwei Gefahren: einmal, daß man in seiner Bildung nicht durchdringt bis zu den eigentlichen Wurzeln des Menschentums, sondern in Konvention steckenbleibt - eine solche Halbbildung ist ebenso schlimm wie Unbildung-, oder daß man plötzlich zusammenbricht und die Bildung seines Wesens vernachlässigt. |
Ein Krieger des Lichts hütet sich vor Leuten, die glauben, den
Weg zu kennen. Diese vertrauen ihrer eigenen Entscheidungsfähigkeit
so sehr, daß sie die Ironie nicht bemerken, mit der das Schicksal
das Leben eines jeden schreibt: Und sie protestieren immer, wenn das
Unausweichliche an die Tür klopft. Ein Krieger des Lichts hat
Träume. Seine Träume führen ihn weiter. Aber er begeht niemals den
Fehler, zu glauben, der Weg sei einfach und die Pforte sei breit. Er
weiß, das Universum funktioniert wie die Alchimie: Solve et
coagula, sagten die Meister. Konzentriere und verströme deine
Energien der Situation gemäß. Es gibt Augenblicke, in denen man
handeln muß, und es gibt Augenblicke, in denen man hinnehmen muß.
Der Krieger weiß um den Unterschied. |
Mathematician of the dayHeron von Alexandria |
|