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20.Apr 2024


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15. KIEN / DIE BESCHEIDENHEIT

Bescheidenheit schafft Gelingen.

Der Edle bringt zu Ende.

Das Gesetz des Himmels macht das Volle leer und füllt das Bescheidene: wenn die Sonne am höchsten steht muß sie nach himmlischem Gesetz dem Untergang zu, und wenn sie am tiefsten unter der Erde ist, geht sie einem neuen Aufstieg entgegen. Wenn der Mond voll ist, nimmt er nach demselben Gesetz ab, und wenn er leer ist, nimmt er wieder zu. Dieses himmlische Gesetz wirkt sich auch in den Schicksalen der Menschen aus. Das Gesetz der Erde ist, das Volle zu verändern und dem Bescheidenen zuzufließen: Die hohen Berge werden von den Wassern abgetragen und die Täler aufgefüllt. Das Gesetz der Schicksalsmächte ist, dem Vollen zu schaden und dem Bescheidenen Glück zu spenden. Und auch die Menschen hassen das Volle und lieben das Bescheidene.

Die Schicksale folgen festen Gesetzen, die sich mit Notwendigkeit auswirken. Aber der Mensch hat es in der Hand, sein Schicksal zu gestalten, je nachdem er sich durch sein Benehmen dem Einfluß der segnenden oder zerstörenden Kräfte aussetzt. Wenn der Mensch hoch steht und sich bescheiden zeigt, so leuchtet er im Licht der Weisheit. Wenn er niedrig ist und sich bescheiden zeigt, so kann er nicht übergangen werden. So gelingt es dem Edlen, sein Werk zu Ende zu führen, ohne sich des Fertigen zu rühmen.



Wenn der Krieger deprimiert ist, sagt der Meister zu ihm: "Du bist nicht, was du zeigst, wenn du traurig bist. Du bist sehr viel mehr. Während andere aus Gründen, die wir nie verstehen werden, schon gegangen sind, bist du immer noch da. Warum hat Gott so unglaubliche Menschen abberufen und dich hier ausharren lassen ? An diesem Punkt haben Millionen Menschen bereits aufgegeben. Sie sind nicht gelangweilt, aber weinen auch nicht. Sie tun überhaupt nichts, warten nur darauf, daß die Zeit vergeht. Sie haben die Fähigkeit, zu reagieren, verloren. Du jedoch bist traurig. Das beweist, daß deine Seele lebendig geblieben ist.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 138



Mathematician of the day


Sir Isaac Newton


In den Kampfpausen ruht sich der Krieger aus. Häufig verbringt er lange Tage mit Nichtstun, weil dies sein Herz verlangt. Aber seine Intuition bleibt hell wach. Er begeht nicht die Todsünde der Faulheit, weil er weiß, wohin sie ihn führen kann: zum lauen Gefühl eines Sonntagsnachmittags, an dem nur die Zeit vergeht. Der Krieger nennt dies "Friedhofsstille". Und ihm fällt dazu ein Absatz aus der Apokalypse ein: "Seid kalt oder heiß, denn wenn ihr lau seid, werde ich euch aus meinem Munde spucken." Ein Krieger ruht sich aus und lacht. Aber er ist immer wachsam.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 68