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19.Apr 2024


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59. HUAN / DIE AUFLÖSUNG

oben Sun, das Sanfte, der Wind

unten Kan, das Abgründige, das Wasser

Der Wind, der oben über das Wasser fährt, zerstreut es und löst es auf in Schaum und Dunst. Darin liegt auch der Gedanke, daß die Lebensenergie, wenn sie sich im Menschen staut (was durch die Eigenschaft des unteren Zeichens als Gefahr angedeutet ist) durch die Sanftheit wieder zerstreut und aufgelöst wird.

Die Auflösung. Gelingen.

Der König naht seinem Tempel.

Fördernd ist es, das große Wasser zu durchqueren.

Fördernd ist Beharrlichkeit.

Das Zeichen hat in seinem Text Ähnlichkeit mit dem Zeichen Tsui, Die Sammlung (Nr. 45). Dort handelt es sich um Sammlung des Getrennten, wie das Wasser sich in Seen auf der Erde sammelt. Hier handelt es sich um Zerstreuung und Auflösung des trennenden Egoismus. Das Zeichen die Auflösung zeigt sozusagen den Weg, der zur Sammlung führt. Daher erklärt sich die Ähnlichkeit des Textes.

Zur Überwindung des trennenden Egoismus der Menschen bedarf es der religiösen Kräfte. Die gemeinsame Feier der großen Opferfeste und Gottesdienste, die zugleich den Zusammenhang und die soziale Gliederung von Familie und Staat zum Ausdruck brachten, war das Mittel, das die großen Herrscher anwandten, um die Herzen in gemeinsamer Wallung des Gefühls durch heilige Musik und Pracht der Zeremonien zum Bewußtsein des gemeinsamen Ursprungs aller Wesen zu bringen, wodurch die Trennung überwunden, die Erstarrung aufgelöst wurde. Ein weiteres Mittel ist das Zusammenwirken an gemeinsamen großen Unternehmungen, die dem Willen ein großes Ziel vorhalten und in der Richtung auf dieses Ziel alles Trennende auflösen, wie in einem Schiff, das einen großen Strom durchquert, alle Insassen sich in der gemeinsamen Arbeit einigen müssen.

Zu solcher Auflösung der Härte des Egoismus ist aber nur jemand fähig, der selbst von allen egoistischen Nebengedanken frei in Gerechtigkeit und Beständigkeit verharrt.



So wie der Krieger des Lichts seine Fehler kennt, kennt er auch seine Vorzüge. Einige seiner Weggefährten beklagen sich: "Die anderen haben mehr Glück als wir." Mag sein, daß sie recht haben, aber ein Krieger läßt sich davon nicht lähmen, sondern versucht, seine Talente so weit wie möglich zu nutzen. Er weiß, daß die Stärke der Gazelle in der Behendigkeit ihrer Beine liegt. Die Stärke der Möwe ist die Zielsicherheit, mit der sie auf den Fisch hinabstößt. Er hat gelernt, daß der Tiger die Hyäne nicht fürchtet, weil er sich seiner Kraft bewußt ist. Daher versucht der Krieger herauszufinden, worauf er sich verlassen kann. Und überprüft immer wieder seine Ausrüstung, die aus drei Dingen besteht: Glaube, Liebe, Hoffnung. Sind alle drei vorhanden, wird er nicht zögern, seinen Weg fortzusetzen.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 35



Mathematician of the day


Thabit ibn Qurra


Ein Krieger weiß, daß der Zweck nicht die Mittel heiligt. Weil es keinen Zweck gibt. Es gibt nur Mittel. Das Leben trägt ihn von Unbekanntem zu Unbekanntem. In jeder Minute liegt dieses aufregende Geheimnis: Der Krieger weiß weder, woher er kommt, noch, wohin er geht. Aber er ist nicht zufällig hier. Und er freut sich über die Überraschung, ist hingerissen von bisher unbekannten Landschaften. Häufig empfindet er Angst, aber das ist bei einem Krieger ganz normal. Denkt er nur an das Ziel, dann kann er nicht auf die Zeichen am Wege achten. Konzentriert er sich nur auf eine Frage, werden ihm viele andere Antworten entgehen. Daher gibt sich der Krieger hin.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 147