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28.Mar 2024


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I-Ging Krieger Mathematiker Krieger Jonglage Schach


25. WU WANG / DIE UNSCHULD (DAS UNERWARTETE)

Die Unschuld. Erhabenes Gelingen.

Fördernd ist Beharrlichkeit.

Wenn jemand nicht recht ist, so hat er Unglück,

und nicht fördernd ist es, irgend etwas zu unternehmen.

Der Mensch hat vom Himmel die ursprünglich gute Natur erhalten, daß sie ihn bei allen Bewegungen leite. Durch Hingabe an dieses Göttliche in ihm erlangt der Mensch eine lautere Unschuld, die ohne Hintergedanken an Lohn und Vorteil einfach das Rechte tut mit instinktiver Sicherheit. Diese instinktive Sicherheit bewirkt erhabenes Gelingen und ist fördernd durch Beharrlichkeit. Es ist aber nicht alles Instinktive Natur in diesem höheren Sinn des Wortes, sondern nur das Rechte, das mit dem Willen des Himmels übereinstimmt. Ohne dieses Rechte wirkt eine unüberlegte instinktive Handlungsweise nur Unglück. Meister Kung sagt darüber: Wer von der Unschuld abweicht, wo kommt der hin? Des Himmels Wille und Segen ist nicht mit seinen Taten.



In den Kampfpausen ruht sich der Krieger aus. Häufig verbringt er lange Tage mit Nichtstun, weil dies sein Herz verlangt. Aber seine Intuition bleibt hell wach. Er begeht nicht die Todsünde der Faulheit, weil er weiß, wohin sie ihn führen kann: zum lauen Gefühl eines Sonntagsnachmittags, an dem nur die Zeit vergeht. Der Krieger nennt dies "Friedhofsstille". Und ihm fällt dazu ein Absatz aus der Apokalypse ein: "Seid kalt oder heiß, denn wenn ihr lau seid, werde ich euch aus meinem Munde spucken." Ein Krieger ruht sich aus und lacht. Aber er ist immer wachsam.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 68



Mathematician of the day


Georg Cantor


Hat ein Krieger des Lichts ein Unrecht erlitten, zieht er sich meist zurück, weil er allein sein und den anderen seinen Schmerz nicht zeigen will. Dieses Verhalten ist sowohl gut wie schlecht. Eines ist, zuzulassen, daß sein Herz langsam seine eigenen Wunden heilt. Etwas anderes ist es, den ganzen Tag allein vor sich hin zu grübeln aus Furcht, Schwäche zu zeigen. In jedem von uns wohnen ein Engel und ein Dämon, und ihre Stimmen sind einander sehr ähnlich. In schwierigen Augenblicken führt der Dämon Selbstgespräche und versucht uns weiszumachen, wie verletzlich wir sind. Der Engel hält uns dazu an, unsere Haltung zu überdenken, und offenbart sich zuweilen durch den Mund unseres Nächsten. Ein Krieger findet einen Mittelweg zwischen Einsamkeit und Abhängigkeit.



'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 45