Inhaltsverzeichnis Bea Blue 19:14:31
Deutsch
19.Apr 2024


Gmx
Wikipedia



I-Ging Krieger Mathematiker Krieger Jonglage Schach


7. SCHI / DAS HEER

Das Heer braucht Beharrlichkeit

und einen starken Mann.

Heil ohne Makel.

Ein Heer ist eine Masse, die, um ein Heer zu werden, der Organisation bedarf. Ohne feste Disziplin läßt sich nichts erreichen. Diese Disziplin läßt sich aber nicht durch Gewaltmittel erzwingen, sondern es braucht einen starken Mann, dem die Herzen sich zuwenden, der Begeisterung erweckt. Damit er sich entfalten kann, bedarf er des unbedingten Vertrauens seines Herrschers, der ihm, solange der Krieg dauert, die volle Verantwortung überlassen muß. Ein Krieg ist aber immer etwas Gefährliches und bringt Schaden und Verheerung mit sich. Darum darf man ihn nicht leichtfertig unternehmen, sondern nur wie eine giftige Arznei als letzte Auskunft. Der gerechte Grund und ein klares, verständliches Kriegsziel muß durch einen erfahrenen Führer dem Volk deutlich gemacht werden. Nur wenn ein ganz bestimmtes Kriegsziel da ist, für das das Volk sich mit Bewußtsein einsetzen kann, entsteht die Einheitlichkeit und Stärke der Überzeugung, die zum Sieg führt. Aber der Führer muß auch dafür sorgen, daß in der Kriegsleidenschaft und im Siegestaumel nichts Ungerechtes geschieht, das die allgemeine Anerkennung nicht findet. Gerechtigkeit und Beharrlichkeit sind die Grundbedingungen dafür, daß alles gut geht.



Nie verliert ein Krieger des Lichts seinen leuchtenden Blick. Er steht mit beiden Füßen auf dem Boden, nimmt am Leben anderer Menschen teil und tritt seine Reise ohne Rucksack und Sandalen an. Oft ist er auch feige, und nicht immer handelt er den Regeln entsprechend. Der Krieger des Lichts leidet unter Dingen, die es nicht wert sind, ist oft kleinlich und kann sich oft nicht vorstellen, daß auch er fähig ist, zu wachsen. Häufig hält er sich eines Segens oder eines Wunders für unwürdig. Er weiß nicht immer, was er hier eigentlich tut. Liegt oftmals nächtelang wach, weil er findet, sein Leben habe keinen Sinn. Deshalb ist er ein Krieger des Lichts. Weil er sich irrt. Weil er sich Fragen stellt. Weil er einen Sinn sucht; und er wird ihn ganz gewiß finden.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 28



Mathematician of the day


Thabit ibn Qurra


"Gib dem Toren tausend Intelligenzen, er wird nur deine haben wollen", lautet ein arabisches Sprichwort. Wenn der Krieger des Lichts beginnt, seinen Garten anzulegen, bemerkt er seine Nachbarn, der ihm zusieht und der ihm Vorschläge macht, wie er seine Taten säen, seine Gedanken düngen, seine Erfolge begießen soll. Achtet er auf dessen Worte, wird er eine Arbeit machen, die nicht seine ist. Der Garten den er dann bestellt, entspricht der Vorstellung des Nachbarn. Aber ein wahrer Krieger des Lichts weiß, daß jeder Garten seine Geheimnisse hat, die nur die geduldige Hand des Gärtners enträtseln kann. Daher wird er der Sonne, dem Regen, den Jahreszeiten seine Aufmerksamkeit schenken. Er weiß, daß der Tor, der über den Zaun linst und dem Nachbarn Vorschläge zu seinem Garten macht, sich nicht um die eigenen Pflanzen kümmert.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 145