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22.Sep 2023


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44. GOU / DAS ENTGEGENKOMMEN

Das Entgegenkommen. Das Mädchen ist mächtig.

Man soll ein solches Mädchen nicht heiraten.

Das Emporkommen des Gemeinen ist unter dem Bild eines frechen Mädchens gezeichnet, das sich leichthin preisgibt und dadurch die Herrschaft an sich reißt. Das wäre nicht möglich, wenn das Starke und Lichte dem nicht auch seinerseits entgegenkäme. Das Gemeine sieht so harmlos und schmeichelnd aus, daß man seine Freude daran hat. Es sieht so klein und schwach aus, daß man meint, unbesorgt mit ihm scherzen zu können.

So kommt der Gemeine nur dadurch hoch, daß der Edle ihn für ungefährlich hält und ihm Macht verleiht. Würde man ihm vom ersten Anfang an entgegentreten, so würde er nie zu Einfluß gelangen können.

Aber die Zeit des Entgegenkommens hat doch auch noch eine andere Seite, die der Beachtung wert ist. Wenn das Entgegenkommen des Schwachen dem Starken gegenüber nicht die Regel sein darf, so hat es doch zu Zeiten seine große Bedeutung. Wenn Himmel und Erde einander entgegenkommen, so kommen alle Geschöpfe zum Gedeihen. Wenn Fürst und Gehilfe einander entgegenkommen, so kommt die Welt in Ordnung. Ein gegenseitiges Entgegenkommen der füreinander bestimmten und aufeinander angewiesenen Prinzipien ist nötig. Nur muß es frei sein von unreinen Nebengedanken, sonst ist es vom Übel.



Ein Krieger des Lichts glaubt. Weil er an Wunder glaubt, geschehen auch Wunder. Weil er sich sicher ist, daß seine Gedanken sein Leben verändern können, verändert sich sein Leben. Weil er sicher ist, daß er der Liebe begegnen wird, begegnet ihm diese Liebe auch. Manchmal wird er enttäuscht, manchmal verletzt. Und dann hört er Kommentare wie diesen: "Wie naiv er doch ist!" Aber der Krieger weiß, daß es sich lohnt. Für jede Niederlage gibt es zwei Siege. Alle, die glauben, wissen das.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 72



Mathematician of the day


Buzjani the Persian


Unverhofft stellt der Krieger plötzlich fest, daß er ohne die frühere Begeisterung kämpft. Er macht alles so weiter wie bisher, doch was er tut, kommt ihm sinnlos vor. Da bleibt ihm nur eins: den Guten Kampf weiterzuführen. Er betet - aus Verpflichtung oder aus Angst oder aus welchen Gründen auch immer -, aber er unterbricht seinen Weg nicht. Er weiß, daß der Engel Dessen, der ihm Inspiration gibt, sich nur eine Verschnaufspause gönnt. Der Krieger konzentriert sich ganz auf den Kampf. Er bleibt beharrlich, auch wenn ihm alles sinnlos erscheint. Und alsbald kehrt der Engel wieder, und allein das Rauschen seiner Flügel wird ihm die Freunde zurückbringen.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 121