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19.Apr 2024


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I-Ging Krieger Mathematiker Krieger Jonglage Schach


4. MONG / DIE JUGENDTORHEIT

Jugendtorheit hat Gelingen.

Nicht ich suche den jungen Toren,

der junge Tor sucht mich.

Beim ersten Orakel gebe ich Auskunft.

Fragt er zwei-, dreimal, so ist das Belästigung.

Wenn er belästigt, so gebe ich keine Auskunft.

Fördernd ist Beharrlichkeit

In der Jugend ist Torheit nichts Schlimmes. Es kann ihr doch gelingen . Nur muß man einen erfahrenen Lehrer finden und ihm auf die rechte Weise gegenübertreten. Dazu gehört erstens, daß man die eigene Unerfahrenheit selbst empfindet und einen Lehrer aufsucht. Nur diese Bescheidenheit und dieses Interesse verbürgt die nötige Aufnahmebereitschaft, die sich in ehrfurchtsvoller Anerkennung des Lehrers äußern wird.

Darum muß der Lehrer ruhig warten, bis er aufgesucht wird. Er soll sich nicht von sich aus anbieten; nur so kann die Belehrung zur rechten Zeit und auf die rechte Weise erfolgen.

Die Antwort, die der Lehrer auf die Fragen des Schülers gibt soll klar und bestimmt sein wie die Antwort, die ein Orakelsucher zu erhalten wünscht. Sie muß dann als Lösung des Zweifels und Entscheidung angenommen werden. Mißtrauisches oder gedankenloses Weiterfragen dient zur bloßen Belästigung des Lehrers und wird am besten mit Stillschweigen übergangen, ähnlich wie das Orakel auch nur eine Antwort gibt und versucherischen Zweifelsfragen gegenüber versagt.

Wenn dazu die Beharrlichkeit tritt, die nicht nachläßt, bis man Punkt für Punkt sich angeeignet hat, so wird ein schöner Erfolg sicher sein.

Das Zeichen gibt somit Ratschläge sowohl für den Lehrenden als auch für den Lernenden.



Der Krieger hat schon häufig jemanden sagen hören:"Ich muß erst einmal alles verstehen, bevor ich eine Entscheidung fälle. Ich möchte mir die Freiheit vorbehalten, meine Meinung zu ändern." Der Krieger betrachtet diesen Satz mit Mißtrauen. Auch er kann die gleiche Freiheit besitzen, doch das hindert ihn nicht daran, einer Verpflichtung nachzukommen, auch wenn er nicht genau weiß, warum er sie eingegangen ist. Ein Krieger des Lichts fällt Entscheidungen. Seine Seele ist frei wie die Wolken am Himmel, aber er ist seinem Traum verpflichtet. Auf seinem frei gewählten Weg muß er zu Unzeiten aufwachen, die ihm nicht gefallen, mit Menschen reden, die ihn nicht weiterbringen, und auf einiges verzichten. Seine Freunde meinen:"Du opferst dich umsonst auf. Du bist nicht frei." Der Krieger ist frei. Aber er weiß, daß ein offener Ofen kein Brot bäckt.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 63



Mathematician of the day


Khayyam


Saiten, die immer gespannt sind, verstimmen am Ende. Krieger, die ständig trainieren, verlieren die Fähigkeit, spontan zu kämpfen. Pferde, die immer über Hindernisse springen, brechen sich schließlich ein Bein. Bogen, die jeden Tag gebogen werden, schießen ihre Pfeile nicht mit der gleichen Kraft ab. Daher versucht ein Krieger des Lichts, sich mit den kleinen Dingen des Alltags zu vergnügten, selbst wenn ihm nicht danach ist.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 125