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19.Apr 2024


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I-Ging Krieger Mathematiker Krieger Jonglage Schach


39. GIEN / DAS HEMMNIS

Das Hemmnis. Fördernd ist der Südwesten.

Nicht fördernd ist der Nordosten.

Fördernd ist es, den großen Mann zu sehen.

Beharrlichkeit ist von Heil.

Südwesten ist die Gegend des Rückzugs, Nordosten die Gegend des Vordringens. Es handelt sich um eine Lage, da sich Hemmnisse einem gegenüberstellen, die nicht direkt Überwunden werden können. In diesem Fall ist es Weisheit, angesichts der Gefahr stehenzubleiben und sich zurückzuziehen. Dieser Rückzug ist jedoch nur die Vorbereitung zur Überwindung der Hemmnisse. Es gilt, sich mit gleichgesinnten Freunden zusammenzutun und sich der Leitung eines Mannes zu unterstellen, der der Lage gewachsen ist; dann wird es gelingen, die Hemmnisse zu beseitigen. Dazu bedarf es der Gesinnung der Beharrlichkeit gerade dann, wenn man scheinbar etwas tun muß, das vom Ziel abführt. Diese unbeirrbare Richtung des Innern bringt schließlich Heil. Das Hemmnis, das nur eine Zeitlang dauert, ist von Wert für die Bildung der eigenen Persönlichkeit. Das ist der Wert der Not.



Unverhofft stellt der Krieger plötzlich fest, daß er ohne die frühere Begeisterung kämpft. Er macht alles so weiter wie bisher, doch was er tut, kommt ihm sinnlos vor. Da bleibt ihm nur eins: den Guten Kampf weiterzuführen. Er betet - aus Verpflichtung oder aus Angst oder aus welchen Gründen auch immer -, aber er unterbricht seinen Weg nicht. Er weiß, daß der Engel Dessen, der ihm Inspiration gibt, sich nur eine Verschnaufspause gönnt. Der Krieger konzentriert sich ganz auf den Kampf. Er bleibt beharrlich, auch wenn ihm alles sinnlos erscheint. Und alsbald kehrt der Engel wieder, und allein das Rauschen seiner Flügel wird ihm die Freunde zurückbringen.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 121



Mathematician of the day


Sofja Wassiljewna Kowalewskaja


Nie läßt sich ein Krieger des Lichts vom Wort "Freiheit" verführen. Für sein Volk ist Freiheit ein klarer Begriff, wenn es in Unterdrückung lebt. Dann wird er sein Schwert und seinen Schild benutzen, kämpfen, bis ihm die Kraft ausgeht oder er das Leben verliert. Angesichts der Unterdrückung ist Freiheit leicht zu verstehen: Sie ist das Gegenteil von Versklavung. Doch manchmal hört der Krieger die Alten sagen: "Wenn ich aufhöre zu arbeiten, werde ich frei sein." Und ein Jahr später beklagen sich die Alten: "Das Leben ist nichts als Langeweile und Routine." In diesem Zusammenhang ist der Begriff Freiheit nur schwer zu verstehen; er bedeutet jetzt soviel wie Sinnlosigkeit. Ein Krieger des Lichts ist nie gleichgültig. Er ist zwar Sklave seines Traums, aber seine Schritte sind frei.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 93