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20.Apr 2024


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22. BI / DIE ANMUT

Anmut hat Gelingen.

Im Kleinen ist es fördernd, etwas zu unternehmen.

Die Anmut bringt Gelingen. Aber sie ist nicht das Wesentliche, die Grundlage, sondern nur die Verzierung. Daher darf sie nur sparsam, im Kleinen angewandt werden. In dem unteren Zeichen, Feuer, tritt eine weiche Linie zwischen zwei starke und macht sie schön; die starken aber sind das Wesen, die schwache Linie ist die verschönernde Form. Im oberen Zeichen, Berg, tritt die starke Linie bestimmend an die Spitze, so daß sie auch hier als ausschlaggebend in Betracht kommt. In der Natur sieht man am Himmel das starke Licht der Sonne. Auf ihr beruht das Leben der Welt. Aber dieses Starke, Wesentliche wird umgewandelt und findet anmutige Abwechslung durch Mond und Sterne. Im Menschenleben besteht die schöne Form darin, daß wie Berge feststehende, starke Ordnungen da sind, die durch die klare Schönheit gefällig gemacht werden. Die Betrachtung der Formen am Himmel verleiht die Fähigkeit, die Zeit und ihre wechselnden Anforderungen zu verstehen. Die Betrachtung der Formen im Menschenleben verleiht die Möglichkeit, die Welt zu gestalten.

Bemerkung: Das Zeichen zeigt die ruhende Schönheit: innen Klarheit und außen Stille. Das ist die Ruhe der reinen Betrachtung. Wenn das Begehren schweigt, der Wille zur Ruhe kommt, dann tritt die Welt als Vorstellung in die Erscheinung. Und als solche ist sie schön und dem Kampf des Daseins entnommen. Das ist die Welt der Kunst. Aber durch bloße Betrachtung wird der Wille nicht endgültig zur Ruhe gebracht. Er wird wieder erwachen, und alles Schöne war dann nur ein vorübergehender Moment der Erhebung. Darum ist dies noch nicht der eigentliche Weg zur Erlösung. Kungtse fühlte sich daher auch sehr unbehaglich, als er bei Gelegenheit einer Befragung des Orakels das Zeichen Anmut bekam.



"Verursache nur ja keinen Sturm im Wasserglas", warnt jemand den Krieger des Lichts. Doch er spielt niemals einen schwierigen Augenblick hoch und versucht immer, die notwendige Ruhe zu bewahren. Dennoch urteilt er nicht über den Schmerz der anderen. Ein kleines Detail, das ihn selbst nicht betrifft, kann für die Qual eine Lunte sein, die in der Seele seines Bruders schwelt. Der Krieger hat Achtung vor dem Leid seines Nächsten und versucht nicht, dieses mit seinem zu vergleichen. Der Kelch des Leids ist nicht für alle gleich groß.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 133



Mathematician of the day


Andrej Nikolajewitsch Kolmogorov


Zuweilen folgt der Weg des Kriegers der Routine. Dann befolgt er, was Rabbi Nachman aus Breslov sinngemäß sagt:"Wenn es dir nicht gelingt, zu meditieren, dann sage nur ein einfaches Wort und wiederhole es immer wieder, denn das tut der Seele wohl. Sag nichts wieder, wiederhole nur unaufhörlich, unzählige Male dieses Wort. Es wird seinen Sinn verlieren und dann eine neue Bedeutung erlangen. Gott wird die Türen öffnen, und du wirst dieses einfache Wort benutzen und damit alles sagen können, was du sagen möchtest." Wenn er gezwungen ist, dieselbe Aufgabe mehrfach durchzuführen, wendet der Krieger diese Taktik an und läßt seine Arbeit zum Gebet werden.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 127