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20.Apr 2024


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7. SCHI / DAS HEER

Das Heer braucht Beharrlichkeit

und einen starken Mann.

Heil ohne Makel.

Ein Heer ist eine Masse, die, um ein Heer zu werden, der Organisation bedarf. Ohne feste Disziplin läßt sich nichts erreichen. Diese Disziplin läßt sich aber nicht durch Gewaltmittel erzwingen, sondern es braucht einen starken Mann, dem die Herzen sich zuwenden, der Begeisterung erweckt. Damit er sich entfalten kann, bedarf er des unbedingten Vertrauens seines Herrschers, der ihm, solange der Krieg dauert, die volle Verantwortung überlassen muß. Ein Krieg ist aber immer etwas Gefährliches und bringt Schaden und Verheerung mit sich. Darum darf man ihn nicht leichtfertig unternehmen, sondern nur wie eine giftige Arznei als letzte Auskunft. Der gerechte Grund und ein klares, verständliches Kriegsziel muß durch einen erfahrenen Führer dem Volk deutlich gemacht werden. Nur wenn ein ganz bestimmtes Kriegsziel da ist, für das das Volk sich mit Bewußtsein einsetzen kann, entsteht die Einheitlichkeit und Stärke der Überzeugung, die zum Sieg führt. Aber der Führer muß auch dafür sorgen, daß in der Kriegsleidenschaft und im Siegestaumel nichts Ungerechtes geschieht, das die allgemeine Anerkennung nicht findet. Gerechtigkeit und Beharrlichkeit sind die Grundbedingungen dafür, daß alles gut geht.



In einem mittelalterlichen Brevier steht geschrieben: "Die geistliche Energie des Weges benutzt Gerechtigkeit und Geduld, um deinen Geist vorzubereiten. Dies ist der Weg des Ritters: ein leichter Weg, der zugleich schwierig ist, weil er ihn zwingt, die nutzlosen Dinge und die oberflächlichen Freundschaften aufzugeben. Daher zögert jeder, ihn einzuschlagen. Hier der erste Lehrsatz des Rittertums: Du wirst löschen, was du bislang in das Heft deines Lebens geschrieben hattest: Unruhe, Unsicherheit, Lüge. Und an ihre Stelle das Wort Mut setzen. Beginnst du den Weg mit diesem Wort und gehst du ihn im Glauben an Gott, wirst du gelangen, wohin du gelangen sollst."

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 98



Mathematician of the day


August Ferdinand Moebius


Mitten auf der Straße steht eine große Menschenansammlung und versperrt den Weg ins Paradies. Der Puritaner fragt:"Warum die Sünder?" Und der Moralist schreit:"Die Prostituierte möchte am Bankett teilnehmen!" Der Hüter sozialer Werte ruft:"Wie kann man der ehebrecherischen Frau verzeihen, wo sie doch gesündigt hat?" Der Büßer zerreißt seine Kleider:"Warum einen Blinden heilen, der nur an seine Krankheit denkt und sich nicht einmal bedankt?" Der Asket schimpft:"Du läßt zu, daß die Frau ein teures Öl auf dein Haupt gießt! Warum verkaufst du es nicht und kaufst dafür etwas zu essen?" Lächelnd hält Jesus die Pforte auf. Und die Krieger des Lichts treten, vom aufgebrachten Geschrei unbeeindruckt, ein.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 143