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19.Apr 2024


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50. DING / DER TIEGEL

Der Tiegel. Erhabenes Heil. Gelingen.

Während der Brunnen die soziale Grundlage der Gesellschaft behandelt, die wie das Wasser ist, das dem Holz zur Nahrung dient, so wird hier der kulturelle Überbau der Gesellschaft angedeutet. Hier ist es das Holz, das der Flamme, dem Geistigen, zur Nahrung dient. Alles Sichtbare muß sich steigern und fortsetzen ins Unsichtbare hinein. Dadurch bekommt es die rechte Weihe und rechte Klarheit und wurzelt in den Weltzusammenhängen fest.

So ist hier die Kultur gezeigt, wie sie ihren Gipfel in der Religion hat. Der Tiegel dient zum Opfern für Gott. Das höchste Irdische muß dem Göttlichen geopfert werden. Aber das wahrhaft Göttliche zeigt sich nicht abgesondert vom Menschlichen. Gottes höchste Offenbarung ist in Propheten und Heiligen. Ihre Verehrung ist die wahre Gottesverehrung. Der Wille Gottes, der durch sie geoffenbart wird, muß demütig entgegengenommen werden, dann entsteht eine innere Erleuchtung und das wahre Weltverständnis, das zu großem Heil und Erfolg führt.



Ein Krieger des Lichts tut immer Außergewöhnliches. Er tanzt beispielsweise auf dem Weg zur Arbeit auf der Straße. Oder blickt einem Unbekannten in die Augen und spricht sofort von Liebe. Er verficht eine Idee, die lächerlich wirken mag. Der Krieger des Lichts erlaubt sich derlei Dinge. Er fürchtet sich weder, über vergangenen Schmerz zu weinen, noch über Neuentdecktes zu jauchzen. Wenn er spürt, daß die Stunde gekommen ist, läßt er alles zurück und bricht zu dem Abenteuer auf, von dem er immer geträumt hat. Wenn er erkennt, daß er an der Grenze seiner Widerstandskraft angekommen ist, verläßt er den Kampf ohne sich deswegen Vorwürfe zu machen. Ein Krieger verbringt seine Tage nicht damit, eine Rolle zu spielen, die andere für ihn ausgesucht haben.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 27



Mathematician of the day


Pythagoras


Auch ein Krieger des Lichts macht ungewollt einen Fehltritt und taucht in den Abgrund. Die Gespenster schrecken, die Einsamkeit quält ihn. Da er den Guten Kampf sucht,war er nicht darauf vorbereitet, daß ihm das passieren könnte. Aber es ist nun einmal passiert. In die Dunkelheit gehüllt, tritt er mit seinem Meister in Verbindung. "Meister, ich bin in den Abgrund gefallen", sagt er. "Das Wasser ist dunkel und tief." "Vergiß eines nicht", gibt der Meister zu Antwort, "man ertrinkt nicht, weil man unter Wasser taucht, sondern weil man unter Wasser bleibt." Und der Krieger des Lichts setzt all seine Kräfte ein, um sich aus seiner mißlichen Lage zu befreien.



'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 80