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20.Apr 2024


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50. DING / DER TIEGEL

Der Tiegel. Erhabenes Heil. Gelingen.

Während der Brunnen die soziale Grundlage der Gesellschaft behandelt, die wie das Wasser ist, das dem Holz zur Nahrung dient, so wird hier der kulturelle Überbau der Gesellschaft angedeutet. Hier ist es das Holz, das der Flamme, dem Geistigen, zur Nahrung dient. Alles Sichtbare muß sich steigern und fortsetzen ins Unsichtbare hinein. Dadurch bekommt es die rechte Weihe und rechte Klarheit und wurzelt in den Weltzusammenhängen fest.

So ist hier die Kultur gezeigt, wie sie ihren Gipfel in der Religion hat. Der Tiegel dient zum Opfern für Gott. Das höchste Irdische muß dem Göttlichen geopfert werden. Aber das wahrhaft Göttliche zeigt sich nicht abgesondert vom Menschlichen. Gottes höchste Offenbarung ist in Propheten und Heiligen. Ihre Verehrung ist die wahre Gottesverehrung. Der Wille Gottes, der durch sie geoffenbart wird, muß demütig entgegengenommen werden, dann entsteht eine innere Erleuchtung und das wahre Weltverständnis, das zu großem Heil und Erfolg führt.



Alle Krieger des Lichts haben ihre Mutter schon einmal sagen hören: "Mein Sohn hat das getan, weil er den Kopf verloren hat, aber im Grunde ist er ein guter Mensch." Obwohl er seine Mutter achtet, weiß er, daß dies nicht stimmt. Er klagt sich zwar nicht seiner unbedachten Handlungen an, verzeiht sich aber auch nicht all seine Fehler, denn so würde er den richtigen Weg auch nicht finden. Er benutzt seinen gesunden Menschenverstand, um das Ergebnis seiner Handlungen zu beurteilen, aber nicht die Absichten, die er hatte, als er sie durchführte. Er steht zu dem, was er tut, auch wenn er für seinen Fehler einen hohen Preis zahlen muß. Ein altes arabisches Sprichwort lautet: "Gott beurteilt den Baum nach seinen Früchten und nicht nach seinen Wurzeln."

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 131



Mathematician of the day


Georg Cantor


Manchmal hat der Krieger des Lichts das Gefühl, zwei Leben zugleich zu leben. In einem ist er gezwungen, alles zu tun, was er nicht will, für Ideen zu kämpfen, an die er nicht glaubt. Aber es gibt auch das andere Leben, und er entdeckt es in seinen Träumen, in dem, was er liest, in Begegnungen mit Menschen, die wie er denken. Der Krieger wird zulassen, daß sich seine beiden Leben einander annähern. "Es gibt eine Brücke, die das, was ich tue, mit dem verbindet, was ich gern täte", denkt er. Ganz allmählich siegen seine Träume über die Routine, und am Ende begreift er, daß er bereit ist für das, was er schon immer wollte. Dann braucht es nur ein wenig Wagemut - und beide Leben werden zu einem einzigen.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 106