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29.Mar 2024


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I-Ging Krieger Mathematiker Krieger Jonglage Schach


39. GIEN / DAS HEMMNIS

Das Hemmnis. Fördernd ist der Südwesten.

Nicht fördernd ist der Nordosten.

Fördernd ist es, den großen Mann zu sehen.

Beharrlichkeit ist von Heil.

Südwesten ist die Gegend des Rückzugs, Nordosten die Gegend des Vordringens. Es handelt sich um eine Lage, da sich Hemmnisse einem gegenüberstellen, die nicht direkt Überwunden werden können. In diesem Fall ist es Weisheit, angesichts der Gefahr stehenzubleiben und sich zurückzuziehen. Dieser Rückzug ist jedoch nur die Vorbereitung zur Überwindung der Hemmnisse. Es gilt, sich mit gleichgesinnten Freunden zusammenzutun und sich der Leitung eines Mannes zu unterstellen, der der Lage gewachsen ist; dann wird es gelingen, die Hemmnisse zu beseitigen. Dazu bedarf es der Gesinnung der Beharrlichkeit gerade dann, wenn man scheinbar etwas tun muß, das vom Ziel abführt. Diese unbeirrbare Richtung des Innern bringt schließlich Heil. Das Hemmnis, das nur eine Zeitlang dauert, ist von Wert für die Bildung der eigenen Persönlichkeit. Das ist der Wert der Not.



Der Krieger weiß, daß es einen Dominoeffekt gibt. Er hat schon häufig Menschen gesehen, die falsch an jemandem handelten, der nicht den Mut hatte, sich zu wehren. Dieser hat dann aus Feigheit und Ressentiment seine Wut an jemand noch Schwächerem ausgelassen, der sie wiederum an jemand anderem ausließ. So setzt sich das Unglück fort. Niemand kennt die Folgen seiner eigenen Grausamkeit. Daher ist der Krieger vorsichtig im Gebrauch seines Schwertes und erkennt nur einen Gegner an, der seiner würdig ist. Übermannt ihn die Wut, traktiert er den Fels mit Fausthieben und verletzt seine Hand. Die Hand wird wieder heilen, aber das Kind, das von seinem Vater geschlagen wurde, weil dieser eine Schlacht verlor, wird sein ganzes Leben lang davon geprägt sein.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 148



Mathematician of the day


August Ferdinand Moebius


Ein Krieger des Lichts führt nicht immer wieder denselben Kampf - vor allem dann nicht, wenn der Kampf ins Stocken gerät. Macht der Kampf keine Fortschritte, sieht der Krieger, daß er sich mit seinem Feind zusammensetzen und einen Waffenstillstand aushandeln muß. Beide sind in der Kunst des Schwertkampfes gegeneinander angetreten, jetzt müssen sie sich einigen. Dies ist eine würdige Geste und keine Feigheit. Es geht um ein Gleichgewicht der Kräfte und eine Änderung der Strategie. Wenn der Friede besiegelt ist, kehren die Krieger nach Hause zurück. Sie brauchen niemandem etwas zu beweisen. Sie haben den Guten Kampf gekämpft und den Glauben bewahrt. Jeder hat ein wenig nachgegeben und dabei die Kunst des Verhandelns erlernt.



'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 94