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29.Mar 2024


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I-Ging Krieger Mathematiker Krieger Jonglage Schach


2. KUN / DAS EMPFANGENDE

Das Empfangende wirkt erhabenes Gelingen,

fördernd durch die Beharrlichkeit einer Stute.

Hat der Edle etwas zu unternehmen und will voraus,

so geht er irre; doch folgt er nach, so findet er Leitung.

Fördernd ist es, im Westen und Süden Freunde zu finden,

im Osten und Norden der Freunde zu entraten.

Ruhige Beharrlichkeit bringt Heil.

Die vier Grundrichtungen des Schöpferischen: "erhabenes Gelingen, fördernd durch Beharrlichkeit" finden sich auch als Bezeichnung des Empfangenden. Nur ist die Beharrlichkeit näher definiert als die Beharrlichkeit einer Stute. Das Empfangende bezeichnet die räumliche Wirklichkeit gegenüber der geistigen Möglichkeit des Schöpferischen. Wenn das Mögliche wirklich wird, das Geistige räumlich, so geschieht das immer durch eine einschränkende, individuelle Bestimmung. Das ist bezeichnet dadurch, daß hier dem Ausdruck "Beharrlichkeit" die nähere Bestimmung "einer Stute" beigefügt ist. Das Pferd gehört zur Erde wie der Drache zum Himmel, es symbolisiert durch seine unermeßliche Bewegung über die Ebene hin die Weiträumigkeit der Erde. Der Ausdruck "Stute" ist gewählt, weil die Stute die Kraft und Schnelligkeit des Pferdes mit der Sanftheit und Hingebung der Kuh vereinigt.



Mitten auf der Straße steht eine große Menschenansammlung und versperrt den Weg ins Paradies. Der Puritaner fragt:"Warum die Sünder?" Und der Moralist schreit:"Die Prostituierte möchte am Bankett teilnehmen!" Der Hüter sozialer Werte ruft:"Wie kann man der ehebrecherischen Frau verzeihen, wo sie doch gesündigt hat?" Der Büßer zerreißt seine Kleider:"Warum einen Blinden heilen, der nur an seine Krankheit denkt und sich nicht einmal bedankt?" Der Asket schimpft:"Du läßt zu, daß die Frau ein teures Öl auf dein Haupt gießt! Warum verkaufst du es nicht und kaufst dafür etwas zu essen?" Lächelnd hält Jesus die Pforte auf. Und die Krieger des Lichts treten, vom aufgebrachten Geschrei unbeeindruckt, ein.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 143



Mathematician of the day


Andrej Nikolajewitsch Kolmogorov


Oft verliert ein Krieger des Lichts den Mut. Dann meint er, daß nichts das Gefühl von Begeisterung in ihm erwecken kann, das er sich so sehr ersehnt. Viele Abende und Nächte muß er sich mit etwas Errungenem zufriedengeben, und kein neues Ereignis vermag seine Begeisterungsfähigkeit wieder anzufachen. Seine Freunde meinen dazu:"Vielleicht hört er schon auf zu kämpfen." Der Krieger verspürt Schmerz und Verwirrung, wenn er diese Kommentare hört, weil er weiß, daß er nicht dahin gelangt ist, wohin er wollte. Doch er ist beharrlich und gibt nicht auf, was er sich einmal vorgenommen hat. Und dann, wenn er es am wenigsten erwartet, öffnet sich ihm erneut eine Tür.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 58