Inhaltsverzeichnis Bea Blue 05:12:36
Deutsch
19.Apr 2024


Gmx
Wikipedia



I-Ging Krieger Mathematiker Krieger Jonglage Schach


44. GOU / DAS ENTGEGENKOMMEN

Das Entgegenkommen. Das Mädchen ist mächtig.

Man soll ein solches Mädchen nicht heiraten.

Das Emporkommen des Gemeinen ist unter dem Bild eines frechen Mädchens gezeichnet, das sich leichthin preisgibt und dadurch die Herrschaft an sich reißt. Das wäre nicht möglich, wenn das Starke und Lichte dem nicht auch seinerseits entgegenkäme. Das Gemeine sieht so harmlos und schmeichelnd aus, daß man seine Freude daran hat. Es sieht so klein und schwach aus, daß man meint, unbesorgt mit ihm scherzen zu können.

So kommt der Gemeine nur dadurch hoch, daß der Edle ihn für ungefährlich hält und ihm Macht verleiht. Würde man ihm vom ersten Anfang an entgegentreten, so würde er nie zu Einfluß gelangen können.

Aber die Zeit des Entgegenkommens hat doch auch noch eine andere Seite, die der Beachtung wert ist. Wenn das Entgegenkommen des Schwachen dem Starken gegenüber nicht die Regel sein darf, so hat es doch zu Zeiten seine große Bedeutung. Wenn Himmel und Erde einander entgegenkommen, so kommen alle Geschöpfe zum Gedeihen. Wenn Fürst und Gehilfe einander entgegenkommen, so kommt die Welt in Ordnung. Ein gegenseitiges Entgegenkommen der füreinander bestimmten und aufeinander angewiesenen Prinzipien ist nötig. Nur muß es frei sein von unreinen Nebengedanken, sonst ist es vom Übel.



Wenn jemand etwas ganz fest will, dann setzt sich das ganze Universum dafür ein, daß er es auch erreicht. Der Krieger weiß das. Aus diesem Grund ist er immer sehr vorsichtig mit dem, was er denkt. Oft verbergen sich unter guten Absichten Gefühle, die niemand sich selber einzugestehen wagt: Rache, Selbstzerstörung, Schuld, Angst vor dem Sieg, Schadenfreude. Das Universum richtet nicht: Es setzt sich dafür ein, daß wir erreichen, was wir wollen. So bekommt der Krieger den Mut, die Schattenseiten seiner Seele zu erforschen und nachzuschauen, ob er nichts Falsches für sich erbittet. Und er ist immer sehr vorsichtig mit dem, was er denkt.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 118



Mathematician of the day


Aryabhata


Vor wichtigen Entscheidungen ist der Krieger des Lichts stets von Furcht erfüllt. "Das ist zu groß für dich", sagt ein Freund. "Nur zu, hab Mut", sagt ein anderer. Und seine Zweifel wachsen. Nach ein paar quälenden Tagen zieht er sich in die Ecke seines Zeltes zurück, in der er zu meditieren und zu beten pflegt. Er ruft sich die Zukunft vor Augen, sieht sich selbst und die Menschen, die von seinem Entschluß profitieren oder aber Nachteile durch ihn erfahren. Er möchte kein unnötiges Leid verursachen, aber zugleich auch seinen Weg nicht aufgeben. Dann läßt der Krieger zu, daß die Entscheidung sich offenbart. Wenn er ja sagen muß, wird er er es mutig tun. Muß er nein sagen, wird er es ohne Feigheit tun.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 84