Inhaltsverzeichnis Bea Blue 05:38:31
Deutsch
20.Apr 2024


Gmx
Wikipedia



I-Ging Krieger Mathematiker Krieger Jonglage Schach


15. KIEN / DIE BESCHEIDENHEIT

Bescheidenheit schafft Gelingen.

Der Edle bringt zu Ende.

Das Gesetz des Himmels macht das Volle leer und füllt das Bescheidene: wenn die Sonne am höchsten steht muß sie nach himmlischem Gesetz dem Untergang zu, und wenn sie am tiefsten unter der Erde ist, geht sie einem neuen Aufstieg entgegen. Wenn der Mond voll ist, nimmt er nach demselben Gesetz ab, und wenn er leer ist, nimmt er wieder zu. Dieses himmlische Gesetz wirkt sich auch in den Schicksalen der Menschen aus. Das Gesetz der Erde ist, das Volle zu verändern und dem Bescheidenen zuzufließen: Die hohen Berge werden von den Wassern abgetragen und die Täler aufgefüllt. Das Gesetz der Schicksalsmächte ist, dem Vollen zu schaden und dem Bescheidenen Glück zu spenden. Und auch die Menschen hassen das Volle und lieben das Bescheidene.

Die Schicksale folgen festen Gesetzen, die sich mit Notwendigkeit auswirken. Aber der Mensch hat es in der Hand, sein Schicksal zu gestalten, je nachdem er sich durch sein Benehmen dem Einfluß der segnenden oder zerstörenden Kräfte aussetzt. Wenn der Mensch hoch steht und sich bescheiden zeigt, so leuchtet er im Licht der Weisheit. Wenn er niedrig ist und sich bescheiden zeigt, so kann er nicht übergangen werden. So gelingt es dem Edlen, sein Werk zu Ende zu führen, ohne sich des Fertigen zu rühmen.



Ein Krieger des Lichts verhält sich manchmal wie Wasser und schlängelt sich zwischen den Hindernissen hindurch, auf die er trifft. Es gibt Augenblicke, in denen bedeutet Widerstand bieten, zerstört zu werden. Darum paßt er sich den Gegebenheiten an. Er nimmt, ohne zu murren, hin, daß die Steine des Weges ihn durch die Berge führen. Darin liegt die Kraft des Wassers: Kein Hammer kann es zertrümmern und kein Messer es schneiden. Selbst das mächtigste Schwert der Welt vermag nicht einmal, seine Oberfläche zu ritzen. Ein Fluß past sich dem Weg an, der möglich ist, vergißt aber nie sein Ziel, das Meer. Zart an der Quelle, schwillt er , durch die Flüsse gespeist, auf die er unterwegs trifft stetig an. Bis von einem bestimmten Punkt an seine Macht allumfassend ist.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 49



Mathematician of the day


Felix Klein


Ein Krieger des Lichts fürchtet nicht, verrückt zu erscheinen. Wenn er allein ist, führt er laute Selbstgespräche. Er hat gehört, dies sei die beste Art, mit den Engeln zu kommunizieren, und er sucht diesen Kontakt. Anfangs merkt er, wie schwierig es ist. Er meint, er habe nichts zu sagen und würde ohnehin immer den gleichen Unsinn reden. Dennoch gibt der Krieger nicht auf. Täglich hält er Zwiesprache mit seinem Herzen. Sagt Dinge, die er selbst nicht glaubt, völligen Unsinn. Eines Tage wird er eine Veränderung an seiner Stimme wahrnehmen. Und begreifen, daß eine höhere Weisheit durch ihn spricht. Der Krieger wirkt verrückt, doch das ist nur ein Täuschungsmanöver.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 29