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28.Mar 2024


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1. KIEN / DAS SCHÖPFERISCHE

Das Schöpferische wirkt erhabenes Gelingen,

fördernd durch Beharrlichkeit

Dem ursprünglichen Sinne nach gehören die Eigenschaften paarweise zusammen. Für den, der dies Orakel gewinnt, bedeutet das, daß ihm Gelingen aus den Urtiefen des Weltgeschehens zuteil werden wird und daß alles darauf ankommt, daß er allein durch Beharrlichkeit im Rechten sein und anderer Glück sucht.

Sehr früh hat sich das Nachdenken den vier Eigenschaften in ihrer Sonderbedeutung zugewandt. Das chinesische Wort, das mit erhaben wiedergegeben ist bedeutet Haupt, Ursprung, groß. Darum heißt es in der Erklärung des Kungtse:: Groß wahrlich ist die Ursprungskraft des Schöpferischen, alle Wesen verdanken ihm ihren Anfang. Und diese Kraft durchdringt den ganzen Himmel. Denn diese erste Eigenschaft geht auch durch die drei andern hindurch.

Der Anfang aller Dinge liegt sozusagen noch im Jenseitigen in der Form von Ideen, die erst zur Verwirklichung kommen müssen. Aber im Schöpferischen liegt auch die Kraft, diesen Urbildern der Ideen Gestalt zu verleihen. Das wird in dem Wort Gelingen bezeichnet. Dieser Vorgang wird dargestellt unter einem Bild der Natur (Vgl. Genesis Kap. z, I ff., wo auch die Entfaltung des Einzelwesen auf das Fallen des Regens zurückgeführt wird.)

Die Wolken gehen, und der Regen wirkt, und alle einzelnen Wesen strömen in ihre Gestalt ein. Auf das menschliche Gebiet übertragen zeigen diese Eigenschaften dem großen Mann den Weg zu großem Erfolg: Indem er in großer Klarheit die Ursachen und Wirkungen schaut, vollendet er zur rechten Zeit die sechs Stufen und steigt zur rechten Zeit auf ihnen wie auf sechs Drachen empor zum Himmel. Die sechs Stufen sind die sechs Einzelpositionen des Zeichens, die weiter unten unter dem Bild von Drachen dargestellt werden. Als Weg zum Erfolg ist hier das Erkennen und Verwirklichen des Weltsinnes bezeichnet, der als durchlaufendes Gesetz durch Ende und Anfang alle zeitlich bedingten Erscheinungen bewirkt. So wird jede erreichte Stufe zugleich die Vorbereitung für die nächste, und die Zeit ist dann kein Hemmnis mehr, sondern das Mittel der Verwirklichung des Möglichen.

Nachdem durch die beiden Eigenschaften erhaben und Gelingen der Schöpfungsakt zum Ausdruck kam, wird im Anschluß an die beiden Ausdrücke fördernd, d. h. wörtlich schaffend, was das dem Wesen Entsprechende ist,und beharrlich, d.h. wörtlich recht und fest, das Werk der Erhaltung als fortlaufend sich verwirklichende Ausgestaltung aufgezeigt. Der Lauf des Schöpferischen verändert und gestaltet die Wesen, bis jedes seine rechte, ihm bestimmte Natur erlangt, dann bewahrt er sie in Übereinstimmung mit dem großen Gleichmaß. So zeigt er sich fördernd durch Beharrlichkeit.

Auf das menschliche Gebiet übertragen ergibt sich hieraus, wie der große Mann durch seine ordnende Tätigkeit der Welt Frieden und Sicherheit bringt: Indem er sich mit seinem Haupt erhebt über die Menge der Wesen, kommen alle Lande zusammen in Ruhe.

Eine andere Spekulation geht mit der Trennung der Worte erhaben, Gelingen, fördernd, beharrlich noch weiter und setzt sie in Parallele mit den vier menschlichen Kardinaltugenden: Der Erhabenheit, die zugleich als Grundprinzip alle andern Eigenschaften einschließt, wird die Liebe zugeordnet. Der Eigenschaft Gelingen wird die Sitte zugeordnet, die die Äußerungen der Liebe ordnet, organisiert und darum erfolgreich macht. Der Eigenschaft fördernd wird die Gerechtigkeit zugeordnet, die Zustände schafft, in denen jeder das seinem Wesen Entsprechende, was ihm gebührt und sein Glück ausmacht, erhält. Der Eigenschaft der Beharrlichkeit wird die Weisheit zugeordnet, die die festen Gesetze alles Geschehens erkennt und darum dauernde Zustände zu schaffen vermag.

Diese Spekulationen, die schon in dem Aufsatz Wen Yen im zweiten Teil des Buchs der Wandlungen angeregt sind, haben dann die Brücke gebildet, auf der die Philosophie der fünf Wandlungsstufen (Elemente) die im Buch der Urkunden verankert ist, mit der Philosophie des Buchs der Wandlungen, die rein auf der polaren Zweiheit von positiven und negativen Prinzipien beruht, kombiniert wurde, wodurch dann im Lauf der Zeit einer immer weiter gehenden Zahlensymbolik die Tür geöffnet wurde .

(Das Schöpferische bewirkt Anfang und Zeugung aller Wesen. Man kann es daher bezeichnen als Himmel. lichte Kraft, Vater, Herr. Es ist nun eine Frage, ob das Schöpferische im Chinesischen persönlich gedacht ist wie Zeus bei den Griechen. Die Antwort lautet, daß dieses Problem für das Chinesentum gar nicht das Wichtigste ist. Das Göttlich-Schöpferische ist sozusagen überpersönlich. Es macht sich nur fühlbar und bemerkbar durch seine übermächtige Aktivität. Wohl hat es sozusagen ein Äußeres, das ist der Himmel. Und der Himmel hat wie Das Lebende ein seelisches Selbstbewußtsein, das ist Gott (der höchste Herrscher). Allein ganz objektiv redet man von dem allen als dem Schöpferischen.)



Es gibt Gefühlsmüll. Hergestellt wird er von den Denkfabriken. Er besteht aus vergangenen Schmerzen, die jetzt keinen Nutzen mehr haben. Er besteht aus Vorsichtmaßnahmen, die einstmals wichtig waren, es jetzt aber nicht mehr sind. Der Krieger hat auch seine Erinnerungen, aber er kann das Nützliche vom Nutzlosen trennen. er wirft seinen Gefühlsmüll weg. Ein Gefährte meint:"Aber das gehört doch zu meiner Geschichte. Warum soll ich Gefühle aufgeben, die mein Leben geprägt haben ?" Der Krieger lächelt, aber versucht nicht, etwas zu fühlen, was er nicht fühlt. Er ändert sich und möchte, daß seine Gefühle dies mit ihm tun.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 137



Mathematician of the day


Charles Hermite


"Ich will bestimmte Dinge nicht erwähnen, weil die Menschen neidisch sind." Der Krieger des Lichts lacht, wenn er solche Kommentare hört. Neid richtet so lange keinen Schaden an, wie er nicht akezeptiert wird. Neid gehört zum Leben, und alle müssen lernen, damit umzugehen. Dennoch redet der Krieger selten über seine Pläne. Und manchmal glauben die Leute, es sei aus Angst vor Neidern. Doch er kennt die Macht des Wortes. Jedesmal, wenn er von einem Traum spricht, verbraucht er ein bißchen von dessen Energie. Und er riskiert, durch das viele Reden alle Energie zu verbrauchen, die zum Handeln notwendig ist. Ein Krieger des Lichts kennt, die Macht des Wortes.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 114