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20.Apr 2024


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44. GOU / DAS ENTGEGENKOMMEN

Das Entgegenkommen. Das Mädchen ist mächtig.

Man soll ein solches Mädchen nicht heiraten.

Das Emporkommen des Gemeinen ist unter dem Bild eines frechen Mädchens gezeichnet, das sich leichthin preisgibt und dadurch die Herrschaft an sich reißt. Das wäre nicht möglich, wenn das Starke und Lichte dem nicht auch seinerseits entgegenkäme. Das Gemeine sieht so harmlos und schmeichelnd aus, daß man seine Freude daran hat. Es sieht so klein und schwach aus, daß man meint, unbesorgt mit ihm scherzen zu können.

So kommt der Gemeine nur dadurch hoch, daß der Edle ihn für ungefährlich hält und ihm Macht verleiht. Würde man ihm vom ersten Anfang an entgegentreten, so würde er nie zu Einfluß gelangen können.

Aber die Zeit des Entgegenkommens hat doch auch noch eine andere Seite, die der Beachtung wert ist. Wenn das Entgegenkommen des Schwachen dem Starken gegenüber nicht die Regel sein darf, so hat es doch zu Zeiten seine große Bedeutung. Wenn Himmel und Erde einander entgegenkommen, so kommen alle Geschöpfe zum Gedeihen. Wenn Fürst und Gehilfe einander entgegenkommen, so kommt die Welt in Ordnung. Ein gegenseitiges Entgegenkommen der füreinander bestimmten und aufeinander angewiesenen Prinzipien ist nötig. Nur muß es frei sein von unreinen Nebengedanken, sonst ist es vom Übel.



Ein Krieger des Lichts ist niemals feige. Die Flucht kann zur Kunst der Verteidigung zählen, darf aber nicht angetreten werden, wenn die Angst groß ist. Im Zweifelsfalle wird der Krieger des Lichts eher die Niederlage in Kauf nehmen und seine Wunden pflegen, weil er weiß, daß er mit seiner Flucht dem Angreifer mehr Macht gibt, als dieser verdient. In schwierigen und schmerzlichen Augenblicken stellt sich der Krieger der ungünstigen Lage heldenhaft, schicksalsergeben und mutig.



'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 55



Mathematician of the day


Sofja Wassiljewna Kowalewskaja


Ein Krieger des Lichts hat keine Gewißheiten, sondern einen Weg, dem er folgt und dem er sich immer wieder aufs neue anzupassen versucht. Er kämpft im Sommer mit einer Ausrüstung und Techniken, die anders sind als die für den Winter. Da er flexibel ist, beurteilt er die Welt nicht nach "richtig" oder "falsch", sondern aufgrund der "für diesen Augenblick geeignetsten Haltung". Er weiß, daß auch seine Gefährten sich anpassen müssen, und ist nicht überrascht, wenn sie ihre Haltung ändern. Er gibt allen die Zeit, die sie brauchen, um ihre Taten zu rechtfertigen. Aber er ist unversöhnlich, wenn es um Verrat geht.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 128