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29.Mar 2024


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15. KIEN / DIE BESCHEIDENHEIT

Bescheidenheit schafft Gelingen.

Der Edle bringt zu Ende.

Das Gesetz des Himmels macht das Volle leer und füllt das Bescheidene: wenn die Sonne am höchsten steht muß sie nach himmlischem Gesetz dem Untergang zu, und wenn sie am tiefsten unter der Erde ist, geht sie einem neuen Aufstieg entgegen. Wenn der Mond voll ist, nimmt er nach demselben Gesetz ab, und wenn er leer ist, nimmt er wieder zu. Dieses himmlische Gesetz wirkt sich auch in den Schicksalen der Menschen aus. Das Gesetz der Erde ist, das Volle zu verändern und dem Bescheidenen zuzufließen: Die hohen Berge werden von den Wassern abgetragen und die Täler aufgefüllt. Das Gesetz der Schicksalsmächte ist, dem Vollen zu schaden und dem Bescheidenen Glück zu spenden. Und auch die Menschen hassen das Volle und lieben das Bescheidene.

Die Schicksale folgen festen Gesetzen, die sich mit Notwendigkeit auswirken. Aber der Mensch hat es in der Hand, sein Schicksal zu gestalten, je nachdem er sich durch sein Benehmen dem Einfluß der segnenden oder zerstörenden Kräfte aussetzt. Wenn der Mensch hoch steht und sich bescheiden zeigt, so leuchtet er im Licht der Weisheit. Wenn er niedrig ist und sich bescheiden zeigt, so kann er nicht übergangen werden. So gelingt es dem Edlen, sein Werk zu Ende zu führen, ohne sich des Fertigen zu rühmen.



Ein Krieger des Lichts hat keine Gewißheiten, sondern einen Weg, dem er folgt und dem er sich immer wieder aufs neue anzupassen versucht. Er kämpft im Sommer mit einer Ausrüstung und Techniken, die anders sind als die für den Winter. Da er flexibel ist, beurteilt er die Welt nicht nach "richtig" oder "falsch", sondern aufgrund der "für diesen Augenblick geeignetsten Haltung". Er weiß, daß auch seine Gefährten sich anpassen müssen, und ist nicht überrascht, wenn sie ihre Haltung ändern. Er gibt allen die Zeit, die sie brauchen, um ihre Taten zu rechtfertigen. Aber er ist unversöhnlich, wenn es um Verrat geht.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 128



Mathematician of the day


Rene Descartes


Ungerechtigkeit läßt den Krieger des Lichts nicht gleichgültig. Er weiß, daß alle Dinge eins sind und jede Handlung eines Menschen die aller andern auf dem Planeten beeinflußt. Daher benutzt er, wenn er auf das Leiden eines anderen trifft, sein Schwert, um die Ordnung der Dinge wiederherzustellen. Doch selbst wenn er gegen die Unterdrückung kämpft, wird er den Unterdrücker nie verurteilen wollen, denn Gott gegenüber muß sich jeder allein verantworten. Und hat der Krieger seine Aufgabe erfüllt, wird er keinen Kommentar abgeben. Ein Krieger des Lichts ist auf der Welt, um seinen Brüdern zu helfen, und nicht, um seinen Nächsten zu verurteilen.

'Handbuch des Kriegers des Lichts' von Paulo Coelho, Seite 54